Das Papenburger Schifffahrtsunternehmen SCHULTE & BRUNS und die MEYER WERFT streben eine Fährverbindung zwischen den Gemeinden Westoverledingen und Weener an, um eine einfache Emsquerung bei der zerstörten Friesenbrücke zu ermöglichen.
„Wir haben den Bürgermeistern der am meisten betroffenen Gemeinden Weener und Westoverledingen angeboten, eine Fährverbindung über die Ems einzurichten“, so Bengt Fischer, Geschäftsführer von SCHULTE & BRUNS.
„Wir werden eine gemeinsame Firma gründen, die die Fähre betreibt“, so Tim Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT.
Ein Fährschiff, das möglicherweise zum Einsatz kommen könnte, wurde bereits gefunden und Vorverträge geschlossen. Die technischen Details bezüglich der Anlegestellen werden derzeit vom Papenburger Ingenieurbüro Grote und dem Bauunternehmen Bunte geklärt. Anschließend werden sowohl der Fahrplan und der konkrete Betrieb geplant und realisiert. Der Fährbetrieb, der für Personen und Fahrräder ausgelegt ist, soll noch in diesem Frühsommer starten.
Derzeit sind noch einige Fragen offen, die mit den zuständigen Behörden und dem Landkreis Leer im Detail zu klären sind. SCHULTE & BRUNS und die MEYER WERFT sind in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Von dem Fährverkehr würden sowohl die Menschen in der Region, zu denen auch Mitarbeiter der Werft und des Papenburger Hafens gehören, als auch die Touristen erheblich profitieren.
Die Entscheidung für eine Fähre beinhaltet gleichzeitig auch die Hoffnung auf eine zeitnahe Entscheidung für eine zukunftsorientierte Brückenkonstruktion der Friesenbrücke, die der Region und den regionalen Betrieben Entwicklungschancen bietet.
„Die Brücke wurde 1926 für Schiffe gebaut, die es damals noch nicht gab. Sie jetzt wieder so aufzubauen, für Schiffe, die es schon jetzt und erst recht in Zukunft nicht mehr gibt, wäre keine akzeptable Lösung“, betont Tim Meyer.
„Wir freuen uns, dass SCHULTE & BRUNS und die MEYER WERFT auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort eingehen und die Planungen sowie die Finanzierung einer Fähre übernehmen wollen. Bis eine Fähre fahren kann, sind sicherlich noch einige klärenden Gespräche mit Genehmigungsbehörden zu führen und auch die Abläufe vor Ort zu konkretisieren“, so Theo Douwes Bürgermeister von Westoverledingen. Der Bürgermeister von Weener, Ludwig Sonnenberg, ergänzt: „Die nun angebotene Fährverbindung ist für uns eine sehr gute Lösung. Die Brücke muss meines Erachtens schnell und zukunftsfähig aufgebaut werden“.
Sowohl SCHULTE & BRUNS als auch die MEYER WERFT fühlen sich mit der Region verbunden. Mehr als 700 Menschen aus dem Rheiderland und fast 1000 Mitarbeiter aus dem Bereich Westoverledingen arbeiten auf der Werft und im Papenburger Hafen. Diese Menschen und unzählige weitere Unternehmen aus der Zulieferindustrie und den übrigen Häfen sind auf die Bundeswasserstraße Ems und ihre Schiffbarkeit angewiesen. Eine moderne Infrastruktur ist dafür unerlässlich.
Im Dezember 2015 war die Friesenbrücke, die die ostfriesischen Gemeinden Weener und Westoverledingen miteinander verbindet, bei einem Schiffsunfall erheblich beschädigt worden. Seither ist eine Flussquerung an dieser Stelle nicht möglich und der Bahnverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden ist unterbrochen.