Eine der größten Reedereien der Welt, Hanjin Shipping, gab heute bekannt einen Insolvenzantrag gestellt zu haben. Laut einer Sprecherin wurde der Antrag beim Bezirksgericht in Seoul übergeben. Um rund 4,5 Milliarden Euro sei das Unternehmen verschuldet und habe in den letzten Jahren tiefrote Zahlen geschrieben. Als Begründung für die Pleite wurde der Wegfall von staatlichen Bank-Unterstützungen und der kriselnde Schifffahrtsmarkt (sinkende Frachtraten) angegeben.
Genaue Details sind noch nicht bekannt. Bekannt ist aber wohl, dass bereits einige Hafenbetriebe das Löschen von Hanjin-Schiffen einstellten, die ersten Frachtschiffe bereits an der Kette liegen bzw. beschlagnahmt wurden und Container (wurden sie denn bereits gelöscht) ausschließlich gegen Bar-Provisionen zugestellt werden. Charter-Reeder bleiben im ungünstigsten Fall auf den Kosten sitzen. Keine guten Aussichten, bei dem die Zukunft der Reederei als auch der zahlreichen Arbeiter vorerst ungewiss bleibt. Offen bleibt auch, ob die Tochterfirma der Hanjin Gruppe, zu der auch die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air gehört, von der Insolvenz betroffen ist bzw. ob diese saniert werden kann oder abgewickelt werden muss. Laut ersten Meldungen setzt die koreanische Regierung nun darauf, dass die finanziell gesunden Teile des Unternehmens von HMM (Hyundai Merchant Marine) übernommen werden.
Hanjin Shipping (mit fünf Niederlassungen in Deutschland) ist weltweit die derzeit siebtgrößte Reederei, mit insgesamt 98 Schiffe (davon 61 Containerschiffe), die in der Kapazität über 610.000 TEU zählen. Nicht nur die Liniendienstreederei, auch die gegenwärtige Pleite gehört zu den größten in der Branche.