Bundespräsident überraschend zu Besuch bei “seinen” Seenotrettern an der Ostsee – Schirmherr Joachim Gauck auf der DGzRS-Station Wustrow
Einen privaten Aufenthalt an der Ostseeküste hat Bundespräsident Joachim Gauck genutzt, um “seine” Seenotretter der Station Wustrow zu besuchen. Der Schirmherr der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) informierte sich am Sonntag, 28. August 2016, über die jüngsten Einsätze der Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes BARSCH.
Den Dienstwagen ließ er ebenso zu Hause wie seine Krawatte. Leger und maritim gekleidet, im blau-weiß gestreiften Oberhemd, stieg der Bundespräsident am Sonntagvormittag vor dem historischen Rettungsschuppen der DGzRS an der Strandstraße ganz in der Nähe der Seebrücke vom Fahrrad. “Er ist direkt auf mich zugekommen, und wir haben sofort über die Arbeit unserer Besatzung gesprochen”, berichtet Vormann Karl-Heinz Priebe.
Für den Bundespräsidenten sind die Wustrower Seenotretter keine Unbekannten. Der gebürtige Rostocker wuchs in dem Ostseebad auf dem Fischland auf und verlebte dort einen Großteil seiner Kindheit. Sein Vater machte auf der Wustrower Seefahrtschule das Kapitänspatent für große Fahrt. Immer mal wieder ergaben sich Kontakte zu den lokalen Seenotrettern, in den letzten Jahren während der Urlaube des Staatsoberhauptes.
Keine Frage war es für Bundespräsident Gauck, nach seinem Amtsantritt 2012 der Bitte der DGzRS zu entsprechen und die Schirmherrschaft über das deutsche Seenotrettungswerk zu übernehmen. Handschriftlich wünschte er den Seenotrettern damals “immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel”.
Zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS im vergangenen Jahr hatte der Bundespräsident im Bremer Rathaus die viel beachtete Jubiläumsrede gehalten: “Die Männer und Frauen der Rettungsflotte leisten Großartiges! Meine Hochachtung! Die noble Idee der Seenotrettung, der mutige Einsatz der Rettungsmannschaften und der Bürgersinn aller Helfer und Förderer sind nicht nur Pfeiler des Seenotrettungsdienstes, sie sind Inspiration für uns alle.” Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt taufte anschließend vor rund 3.000 Menschen auf dem Bremer Marktplatz ein neues Seenotrettungsboot.
Am Sonntag verließ Bundespräsident Gauck die Wustrower Seenotretter nicht, ohne zuvor persönlich für ein gelungenes Erinnerungsfoto zu sorgen. “Er hat einfach einen Spaziergänger angesprochen und ihm unsere Kamera in die Hand gedrückt, damit wir auch alle mit drauf sind”, erzählt Vormann Priebe mit einem Schmunzeln. “Und natürlich haben auch wir ihm ,allzeit gute Fahrt’ gewünscht.”