Erstmals ging in der gesamten IMO-Preis-Geschichte eine Auszeichnung an einen weiblichen Kapitän aus Indien.
Radhika Menon, Kapitän des knapp 173 Meter langen Öltankers “Sampurna Swarajya”, erhielt den diesjährigen IMO-Preis für ihre außergewöhnliche Tapferkeit auf See. Vor rund einem Jahr, am 22. Juni 2015, ließ sich Radhika Menon trotz Starkregen, 8 Meter hohen Wellen sowie 60 Knoten Wind nicht davon abbringen, die sofortigen Maßnahmen zur Rettung der Seeleute eines sinkenden Fischerbootes einzuleiten. Das 2,5 Kilometer entfernte Boot hatte aufgrund des Unwetters einen Motorschaden, den Anker sowie die lebensnotwendige Nahrung und das Trinkwasser verloren. Die Angehörigen der sieben Fischer hielten ihre Seemänner (im Alter von 15-50 Jahren) schon für verloren. Doch dank der Entschlossenheit Menons konnten diese ihre Liebsten nur wenige Tage später schon wieder in den Armen halten.
Die IMO-Jury bestätigte die Auszeichnung, deren Nominierung von der indischen Regierung erfolgte und dessen Übergabe in einem feierlichen Rahmen im November stattfinden soll. Sie ehrt Kapitän Menons Mut in einer schwierigen Situation in der Bucht von Bengalen.
Der IMO-Preis wird in verschiedenen Kategorien, unter anderem für “außergewöhnliche Tapferkeit auf See”, jährlich verliehen. Bei der IMO, ausgesprochen International Maritime Organization, handelt es sich auch um jene Schifffahrts-Organisation, die den sogenannten “Day of the Seafarer” ins Leben rief. Mit dem “Day of the Seafarer” wird, immer am 25. Juni jeden Jahres, den schätzungsweise 1,5 Millionen Seefahrern weitweit Dank und Wertschätzung ausgesprochen. Deutschland ist der Organisation am 7. Januar 1959 beigetreten und zählt seither als eines der 170 Vollmitglieds-Staaten.