Für den chinesischen Markt wurde die Lloyd Werft Gruppe, zu der inzwischen auch die drei Standorte von Nordic Yards in Rostock, Stralsund und Wismar gehören, vom Mutterkonzern Genting Hong Kong mit zwei 201.000 BRZ großen Neubauten beauftragt. Ein entsprechender Vertrag wurde dazu gestern in Wismar unterzeichnet. Die Neubauten sollen jeweils über rund 5.000 Betten verfügen und in 2019/2020 für Star Cruises in Dienst gestellt werden.
Der Genting-Konzern ist stark am Expandieren. Aktuell stehen zahlreiche Einkäufe sowie Neubauten auf dem Plan. Unter anderem sechs Flusskreuzfahrtschiffe, eine Mega-Yacht sowie mehrere Hochsee-Kreuzfahrtschiffe. Erst vor wenigen Tagen fand in Bremerhaven der Stahlschnitt für eines der ersten neuen Flusskreuzfahrtschiffe statt. Neben der Luxusmarke Crystal Cruises, kann Genting unter anderem auch Norwegian Cruise Line, Dream Cruises sowie Star Cruises sein eigen nennen.
Die Papenburger Meyer Werft konnte in der Vergangenheit zwei Star Cruises Bauaufträge für sich gewinnen (die erste Auslieferung erfolgt noch in diesem Jahr), doch schien Genting die Auslieferung für gegenwärtig geplante Neubauten zu lange zu dauern. Starten statt warten dachte sich wohl der Konzern. So entschied sich Genting, im großen Stil deutsche Werften einzukaufen diese zu fusionieren und dessen Fokus auf Kreuzfahrtschiffe neu zu setzen. Für das Vorhaben wurde auch ein eigens dafür konzipiertes Design-Center eröffnet. Wirtschaftsexperten sehen in dem milliardenschweren Deal für Norddeutschland eine große Chance, da so Arbeitsplätze gesichert werden, einige Hundert Neue in den nächsten Jahren hinzu kommen könnten und Deutschland als maritimer Standort eine neue Perspektive erhält. Ersten Meldungen zufolge strebt Genting es an, bei den geplanten Großprojekten auf öffentliche Gelder zu verzichten.