Seenotretter im Nachteinsatz für schwer verletzten Seemann
Die Seenotretter aus Sassnitz sind in der Nacht zu Sonntag, 24. Januar 2016, in der Ostsee vor Rügen bei dichtem Nebel einem Seemann zu Hilfe gekommen. Der 32-jährige Finne hatte sich an Bord eines Containerschiffes schwer verletzt. Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übernahm den Mann und brachte ihn sicher nach Sassnitz.
Die Besatzung der HARRO KOEBKE lag bereits in den Kojen, als die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie gegen 23.45 Uhr alarmierte: Auf der “Containerships VII” (Flagge Finnland) war ein Seemann von einem Niedergang gestürzt und hatte sich schwer am Kopf verletzt. Der 32-jährige Finne benötigte umgehend ärztliche Hilfe. Mit einer Notärztin und einem Rettungsassistenten an Bord nahmen die Seenotretter bereits kurz nach dem Notruf Kurs auf das Containerschiff.
Die beiden Schiffe liefen einander bei dichtem Nebel mit Sichtweiten von unter einhundert Metern entgegen und trafen sich etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) nordöstlich von Kap Arkona. Der Rettungsassistent und zwei als Rettungssanitäter ausgebildete Seenotretter stiegen bei südwestlichem Wind der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) über die Lotsenleiter auf das Containerschiff über. Dort stabilisierten sie zunächst den Patienten, bevor sie ihn auf einer Vakuumtrage von der etwa 160 Meter langen “Containerships VII” auf die 36,5 Meter lange HARRO KOEBKE übergaben.
Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers versorgte die Notärztin den schwer verletzten Seemann weiter. In Sassnitz übernahm der Landrettungsdienst den 32-Jährigen gegen 2.45 Uhr zum Weitertransport in ein Krankenhaus.
Die “Containerships VII” setzte ihre Fahrt in Richtung Helsinki fort.