Kieler Hafen bietet Kreuzfahrtschiffen Schutz vor angekündigtem Sturm – „Costa Favolosa“ und „Regal Princess“ laufen außerplanmäßig Kiel an
Die Kreuzfahrtschiffe „Costa Favolosa“ und „Regal Princess“ ändern aufgrund einer Sturmwarnung für die deutsche Ostseeküste ihren Kurs. Statt Rostock-Warnemünde werden die Schiffe am Freitag (10. Juli) Kiel ansteuern. Am Ostseekai laufen die Vorbereitungen zur Abfertigung der Schiffe bereits seit dem frühen Morgen auf Hochtouren. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Ich freue mich sehr, dass wir den Reedereien auch derart kurzfristig aushelfen können. Von den Agenturen bis zum Zoll sind alle verfügbaren Mitarbeiter informiert und stehen bereit.“ Während die „Costa Favolosa“ (Tonnage: 113.216 BRZ, Länge: 290m) am nördlichen Liegeplatz des Kreuzfahrtterminals festmacht, geht die „Regal Princess“ (Tonnage: 142.714 BRZ, Länge: 330 m) an den südlichen Liegeplatz des Ostseekais. Dirk Claus: „In den Sommermonaten nehmen extreme Wettersituationen mit starkem Wind zu. Kiel ist aufgrund der guten nautischen Bedingungen und vorhandenen Terminalanlagen auch dann noch zuverlässig erreichbar.“
Die „Regal Princess“, das erst im Mai 2014 in Dienst gestellte Flaggschiff der US-amerikanischen Reederei Princess Cruises, ist das größte und längste Kreuzfahrtschiff, das der Kieler Hafen bisher begrüßen konnte. Mehr als 3.500 internationale Gäste, meist Reisende aus Amerika und Fernost, werden von Kiel aus Landausflüge u.a. in die Hauptstadt Berlin unternehmen. Das Schiff wird bereits am frühen Morgen aus Aarhus (Dänemark) am Ostseekai eintreffen und bis zum späten Abend bleiben. Von Kiel aus fährt das Schiff weiter nach Tallinn (Estland). Dirk Claus: „Unsere Terminalanlagen sind bereits heute auf Schiffe mit bis zu 4.000 Passagieren ausgelegt. Auch bei Doppelanläufen erfolgt die Abfertigung am Ostseekai reibungslos.“ Entgegen der „Regal Princess“, die Kiel während einer laufenden Kreuzfahrt ansteuert, kommt die „Costa Favolosa“ zum (Teil-)Reisewechsel nach Kiel. Am Ostseekai werden am 10. Juli mehr als 3.000 Passagiere des Schiffes aussteigen und eine entsprechende Anzahl Gäste am Nachmittag wieder einsteigen. Nächstes Ziel ist Kopenhagen.
Es kommt inzwischen häufiger vor, dass Kiel als Ausweichhafen bei Sturm genutzt wird. So drehte etwa die „MSC Opera“ in 2012 vor einem anderen Hafen ab und lief Kiel an. Auch die „Prinsendam“ der Holland-Amerika-Line strich im vorigen Jahr einen Anlauf auf Gotland und steuerte als Windschutz die Förde an. Am 17. Mai diesen Jahres lief die „MSC Sinfonia“ (Tonnage: 65.542 BRZ, Länge: 275 m) zum Abschluss einer neuntätigen Kreuzfahrt kurzfristig Kiel an. Die Förde ist breiter als die Zufahrten zu vielen anderen Hafenplätzen und gut gegen Wind geschützt. Zudem stehen in Kiel gleich mehrere Schlepper bereit, die Schiffe auf Anforderung sicher zu den Liegeplätzen geleiten. Am Ostseekai verfügt Kiel über zwei Terminalliegeplätze für große Kreuzfahrtschiffe, während ein drittes großes Schiff zeitgleich am Kreuzfahrtliegeplatz Nr. 1 des Ostuferhafens anlegen kann.