Neue Riesen für den größeren Kanal
Nach der Erweiterung des Panamakanals können Linienreedereien endlich größere Schiffe einsetzen. Hapag-Lloyd hat deshalb fünf hochmoderne Neubauten bestellt.
Hapag-Lloyd hat bei der südkoreanischen Werft Hyundai Samho Heavy Industries (HSHI) fünf moderne Containerschiffe für den Südamerika-Verkehr bestellt. Die neuen Schiffe sind jeweils 333 Meter lang, 48 Meter breit und bieten eine Kapazität für je 10.500 Standardcontainer (TEU). Darüber hinaus sind sie mit einer hocheffizienten Hauptmaschine, einem optimierten Schiffsrumpf und einem neuartigen Lasch- und Ladungssystem für höhere Ladungsflexibilität ausgestattet. Ein weiterer Vorteil: Pro Schiff ist Platz für bis zu 2.100 Reefer. Mit den hochmodernen Kühlcontainern transportiert Hapag-Lloyd insbesondere verderbliche Güter wie Obst, Gemüse oder Fisch temperaturgesteuert an ihr Ziel.
Die Werft in Südkorea wird die neuen Schiffe bereits ab November nächsten Jahres ausliefern. Die Zeit drängt, denn das erste Containerschiff soll nach der geplanten Eröffnung des erweiterten Panamakanals und pünktlich zur Hauptsaison der Reefertransporte in Lateinamerika fertig sein. Die Erweiterung der etwa 82 Kilometer langen Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, ist derzeit eines der weltweit größten Bauprojekte. Ihre Fertigstellung im nächsten Jahr eröffnet Linienreedereien völlig neue Transportmöglichkeiten – endlich können sie größere Schiffe durch den Kanal fahren lassen.
„Aufgrund der Abmessungen des Kanals, samt Schleusen und Fahrrinnen, konnten Reedereien bisher nur Containerschiffe der Panamax-Klasse mit einer Kapazität von maximal 4.900 TEU einsetzen“, erklärt Axel Lüdeke, Senior Director Network und Cooperations bei Hapag Lloyd. Das sind nach heutigem Maßstab eher kleine Schiffe. „Nach der Erweiterung kann die Wasserstraße auch von Großschiffen der so genannten Post-Panamax-Klasse mit bis zu 14.000 TEU befahren werden.“ Für Reedereien bringt das einen wichtigen Vorteil mit sich.
Denn durch den Einsatz größerer Schiffe sinken die Transportkosten pro Container. Hapag-Lloyd bleibt durch die Neubestellung wettbewerbsfähig. „Wir gehören in Südamerika zu den Marktführern“, sagt Axel Lüdeke. „Ohne die optimalen Schiffe jedoch hätten wir keine Power im Markt.“ Zusammen mit den sieben 9.300-TEU-Neubauten, die CSAV noch vor dem Zusammenschluss mit Hapag-Lloyd geordert hatte und von denen die letzten beiden Einheiten im Sommer in Fahrt gehen, verfüge Hapag-Lloyd dann allerdings über eine optimale Flotte für dieses wichtige Fahrtgebiet, erklärt er. „So können wir unseren Kunden langfristig ein konkurrenzfähiges Produkt anbieten.“