Fassmer-Werft: LNG-Schiff MS „Helgoland“ verlässt Baudock

Nach knapp neun Monaten Bauzeit hat MS „Helgoland“, das neue LNG-Schiff (Liquefied Natural Gas) der Reederei Cassen Eils aus Cuxhaven, das Baudock der Fassmer-Werft verlassen. Nun erfolgen weitere Ausbauten an Oberdeck sowie die Innenausstattung. Danach werden die Erprobungen der systemrelevanten Komponenten des innovativen LNG-Antriebes im Hafen- und Seebetrieb erfolgen.

Foto: Reederei Cassen Eils

Foto: Reederei Cassen Eils

„Wir erfahren ein sehr großes Interesse an unserem neuen Schiffe, da es durch Ausstattung und Technik einen neuen Maßstab in der Inselversorgung setzt“, erklärt Reederei-Geschäftsführer Peter Eesmann. „Mit dem bisher erreichten Qualitätsstandard sind wir sehr zufrieden“, ergänzt Dr. Bernhard Brons, Vorstand der Muttergesellschaft AG „EMS“. Am Dienstag, den 12. Mai 2015 wird das Schiff zu Wasser gelassen. „Das ist für uns ein weiterer wichtiger Meilenstein“, erklärt Werft-Chef Harald Fassmer.

Das neue Helgolandschiff ist der erste EU-weite Neubau mit einem auf Flüssiggas basierenden Antriebssystem. Das Pilotprojekt ist weltweit gefragt: „Wir bekommen Anfragen aus Australien über Japan bis hin in die USA“, verrät Kapitän Ewald Bebber. Werft und Reederei haben sich bezüglich der Auslieferung des Schiffes auf Mitte Juli 2015 vereinbart.

Das Schiff

Das neue Helgolandschiff wurde für über 31 Mio. Euro bei der Firma Fassmer in Berne beauftragt. Das Schiff wird 83 m lang und 12,6 m breit sein und hat einen Tiefgang von 3,6 m. Der neue LNG-Antrieb verfügt über eine Leistung von 5.000 KW und bringt damit 20 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Das Schiff hat über 1.180 Sitzplätze, die sich auf acht Salonbereiche, ein Atrium mit gläsernem Fahrstuhl über drei Decks sowie drei Oberdecksbereiche verteilen. Es können 10 Stück 10-Fuß-Container oder 2 Stück 20-Fuß-Container und eine entsprechende Anzahl 10-Fuß-Container sowie Stückfracht befördert werden. Der schiffseigene Kran kann bis zu 10 Tonnen heben.

Für das innovative LNG-Antriebssystem erhält die Reederei einen Zuschuss der EU in Höhe von 4,175 Mio. Euro.

Reederei Cassen Eils

Die Reederei Cassen Eils wurde 1952 durch Cassen Eils gegründet. Sie ist die älteste Reederei im Inselverkehr von und nach Helgoland.

Die Weiße Flotte der Reederei besteht aktuell aus MS „Atlantis“, MS „Funny Girl“, MS „Fair Lady“ und MS „Flipper“. Mit den Schiffen werden Schiffsreisen von Cuxhaven, Bremerhaven und Büsum nach Helgoland sowie von Cuxhaven nach Neuwerk und Fahrten zu den Seehundbänken angeboten. Rund 230.000 Fahrgäste werden jährlich befördert.

Die Reederei Cassen Eils ist ein Unternehmen der Aktien-Gesellschaft EMS-Gruppe. Diese geht auf das Jahr 1843 zurück und betreibt den Schiffsliniendienst von Emden und Eemshaven (NL) zur Nordseeinsel Borkum. Fahrgäste, Kraftfahrzeuge und Frachtgut werden mit modernen Autofähren, Fahrgastschiffen und einem High-Tech-Katamaran befördert. Mit ihren Tochterunternehmen bietet die Unternehmensgruppe ein vielfältiges Angebot im touristischen und maritimen Dienstleistungsbereich, das auch Verkehre zu den Windparks in Nord- und Ostsee umfasst. Heute beschäftigt die AG EMS-Gruppe rund 450 Mitarbeiter.

Die Fassmer-Werft

Fassmer ist ein weltweit erfolgreiches, innovatives Familienunternehmen und besteht seit 1850 jetzt in fünfter Generation. Zwischen den sechs Geschäftsbereichen Schiffbau, Rettungsbootbau, Anlagenbau, Windkraft, Faserverbundtechnik und After-Sales Service ergeben sich hervorragende Synergie-Effekte.

Mit der Entwicklung und Herstellung von Spezialschiffen wie zum Beispiel Seenotrettungskreuzer, Forschungsschiffe, Offshore Patrol Boote oder der „Rainbow-Warrier III“ für Greenpeace hat die Firma Fassmer einen exzellenten Ruf im internationalen Schiffbau erworben.

Der Name Fassmer steht für innovative Entwicklungen, modernste Fertigungseinrichtungen, Qualität, Kompetenz und Verlässlichkeit – der sich auch die weltweit rund 900 Mitarbeiter verpflichtet fühlen.