Der 348 m lange und 41 m breite Ozeanriese machte, nach mehrmaliger Terminverschiebung, nun endlich seine ersten Meter beim heutigen Ausdocken. Die „Anthem of the Seas“ ist nahezu identisch zu ihrem Schwesterschiff „Quantum of the Seas“.
Papenburg. Gegen 19.30 Uhr schob sich der hellblaue Bug des neuen Kreuzfahrtschiffes erstmals aus dem nur wenige Meter breiterem überdachtem Baudock II der Meyer Werft heraus. Unterstützt von zwei Schleppern bewegte sich der Koloss langsam, Meter für Meter, vorwärts.
Hunderte Schaulustige hatten sich an diesem regnerischen Winterwochenende bereits seit Freitag rund um das Werftbecken versammelt, um die Ersten zu sein, die das brandneue Schiff zu sehen bekommen. Nach ca. 3 Stunden war es dann geschafft! – das Schiff legte erfolgreich (wenn auch verspätet) am Werftpier an.
In den nächsten Wochen erfolgt dort unter anderem noch die Montage der Rettungsboote, des Schornsteines, sowie der Aussichtsgondel „North Star“. Schon heute Nacht soll die „Anthem of the Seas“ zwecks Tests der Querstrahler und Stabilisatoren nochmal vom Pier ablegen und gedreht werden. Mitte März soll das Schiff dann die schmale Ems in Richtung offenes Meer passieren.
Bereits in zwei Monaten wird der Kreuzfahrtgigant seine Jungfernfahrt absolvieren. An Bord wird den 4.100 Passagieren eine Vielzahl von innovativen Features angeboten. Das Schiff, das im Auftrag des amerikanischen Kreuzfahrtkonzerns Royal Caribbean International gebaut wird, lockt mit einer 90 Meter hohen Aussichtsgondel, einem Autoscooter, simuliertem Fallschirmspringen sowie einem Surfsimulator.
Zusammen mit der bereits abgelieferten „Quantum of the Seas“ und der „Ovation of the Seas“ (Ablieferung: Frühjahr 2016) gehört die „Anthem“ zur zweitgrößten Kreuzfahrtschiffbauklasse der Welt. Nur die „Oasis“-Klasse, ebenfalls von Royal Caribbean, ist noch etwa 15 m länger.
(Gastautor: Tobias Bruns von Schiffe-Emden)