Venedig: Verbot für Kreuzfahrtgiganten vorerst aufgehoben

Italienisches Verwaltungsgericht hebt Verbot für Kreuzfahrtgiganten in Venedig auf – Ein geregelt geglaubter Streit zwischen Touristikunternehmen und Umweltschützern scheint sich neu zu entfachen

Immer größer werdende Kreuzfahrschiffe haben Venedig absinken lassen. Schiffsvibrationen sowie erhöhter Wellenschlag beschädigten nicht wenige Häuser und unterstützten den zunehmenden Zerfall der Lagunenstadt. Ein Grund, warum Umweltschützer aber auch die Einwohner sich lange gegen den gigantischen Kreuzfahrtverkehr ausgesprochen haben. Jahre hatte es gebraucht, bis das im Vorjahr erteilte Verbot für Kreuzfahrtschiffe mit über 96.000 BRZ in Venedig in Kraft trat. Auflagen, die vorerst hinfällig sind. Denn ein Verwaltungsgericht in Italien hob das hart erkämpfte Reglement aktuell auf. Grund dafür seien laut ersten Medienberichten die Touristikunternehmen, die mit einem sechsstelligen Passagierrückgang arbeiten müssen.

Foto: D. Braun / pixelio.de

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Nach aktueller Rechtslage ist es den Reedereien somit vorerst möglich, ihre Schiffe unabhängig der Größe wieder in Venedig einlaufen zu lassen. Dennoch wird in 2015 wohl kein Kreuzfahrtgigant Venedig ansteuern, denn Costa, MSC, Royal Caribbean und Co hatten auf das ausgesprochene Verbot aus 2014 frühzeitig reagiert und die großen Cruiser längst anderweitig positioniert.

Italiens Verkehrsministerium fechtet die Aufhebung an und parallel dazu wird weiter mit Hochdruck an einer befriedigenden Alternative für alle Beteiligten gearbeitet. So bastelt die Firmengruppe Duferco unter dem Projektnamen „Venis Cruise 2.0“an einem Entwurf, bei dem der gesamte Kreuzfahrtverkehr ausgelagert würde. Für die Umsetzung des neuen Terminals auf künstlichen Inseln, wären etwa 126 Millionen Euro notwendig. Sollte es dazu kommen, so könnte künftig nach ersten Skizzen die Terminalinsel vor Venedig in etwa so ausschauen:

Foto: Duferco Engineering

Foto: Duferco Engineering