Seenotretter aus acht Ländern zu Gast bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Seenotrettung kennt keine Grenzen: Ein internationales Treffen der Seenotretter findet derzeit in verschiedenen Ländern Nordeuropas statt. Ziel ist es, durch Erfahrungsaustausch und Training die Leistungsfähigkeit der Seenotrettungsdienste weiter zu verbessern. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat für eine Woche (27.9. bis 4.10.14) acht Seenotretter zu Gast, während deutsche Seenotretter zum Training in sieben europäische Länder gereist sind.
Seenot kann nicht nur jeden deutschen Seemann auf den Weltmeeren und jedes Schiff, das einen deutschen Hafen anläuft, treffen, sondern auch Passagiere von Fähren und Kreuzfahrtschiffen. Sie profitieren weltweit ebenfalls von der reibungslosen internationalen Zusammenarbeit der Seenotrettungsdienste. Allein 2013 war die Seenotleitung Bremen der DGzRS neben den über 2.000 Einsätzen im deutschen Einsatzgebiet 238 Mal bei Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig.
Sieben Seenotretter der DGzRS sind in Dänemark, Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Schweden, Island und Finnland im einwöchigen Training, während Seenotretter aus diesen Ländern sowie Estland gemeinsam Rettungsübungen auf verschiedenen DGzRS-Stationen absolvieren. Nach der DGzRS-Station in Bremerhaven besuchten die Teilnehmer am Montag, den 29. September 2014, die Zentrale der DGzRS in Bremen. Dort stand ein intensiver Austausch mit den Wachleitern der Seenotleitung auf dem Programm. Zudem werden die Seenotretter in dieser Woche verschiedene Übungen in der SAR-Ausbildungsstation der DGzRS in Neustadt in Holstein sowie auf den Stationen Warnemünde, Stralsund, Sassnitz und Zingst absolvieren.
Das Programm wurde 2012 von der IMRF (International Maritime Rescue Federation, internationaler Zusammenschluss der Seenotrettungsdienste) initiiert und soll zukünftig aufgrund der sehr positiven Erfahrungen einmal im Jahr stattfinden. Die Trainingswoche wird von der Europäischen Union gefördert. Die IMRF hat konsultativen Status bei den Vereinten Nationen.
Beim internationalen Crewaustausch der Seenotrettungsdienste sind bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Seenotretter aus acht Staaten zu Gast. Im Bild (v.l.n.r.): Stephan Prahl (DGzRS), Egon Lilleorg (Estland), Bernd Wittkowski (DGzRS), Peter Shalin (Schweden), Marcel Agricol (Niederlande), Thomas Skarstad (Norwegen), Steve Warne (England), Kim Wiis Rulle (Dänemark), Markus Elvar Petursson (Island), Mikko Pätari (Finnland), Chris Hartmann (DGzRS) und Ulrich Reiter (DGzRS).