Schwergutverkehre auf dem Wasser gewinnen weiter an Bedeutung – 600.000-Tonnen-Marke geknackt
Eine aktuelle Statistik der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) belegt, dass die Großraum- und Schwergutverkehre in der Binnenschifffahrt weiterhin an Bedeutung gewinnen. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 657.108 Tonnen Schwergut auf den Wasserstraßen außerhalb von Rhein, Elbe und Donau – auf diesen drei Flüssen werden Schwerguttransporte statistisch nicht erfasst – transportiert. Deshalb ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Menge der auf dem Wasser verschifften Schwergüter noch erheblich höher ist. Mit dem Ergebnis des Jahres 2013 konnte erstmals die 600.000-Tonnen-Marke überschritten werden. Im Jahr 2012 lag das Schwerguttransportvolumen noch bei 572. 530 Tonnen, vor zehn Jahren bei nur rund einem Drittel des aktuellen Wertes.
„Ohne die Binnenschifffahrt würden die Industrie und die Unternehmen ihre XXL-Güter gar nicht mehr transportiert bekommen. Die positive Entwicklung der Großraum- und Schwergutverkehre ist eine von mehreren Erfolgsstorys in der Binnenschifffahrt – und mehr als nur eine Nische“, kommentiert Georg Hötte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), die aktuelle Statistik des WSV.
Die erfreuliche Entwicklung legt den Schluss nahe, dass Industrie und Unternehmen angesichts des maroden Straßennetzes und der zunehmend vernachlässigten Schieneninfrastruktur bei der Beförderung besonders schwerer und sperriger Güter, beispielweise Turbinen, Anlagenbauteilen und Komponenten für Windkraftanlagen, immer häufiger auf das deutsche Fluss- und Kanalsystem setzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Auf dem Wasser gibt es genug Platz. So müssen Oberleitungen nicht demontiert, Bäume nicht gefällt und Straßen nicht gesperrt werden. Und mit den möglichen Stückgewichten, die ein Binnenschiff schafft (bis zu 40 Tonnen Punktbelastung pro Quadratmeter sind möglich) können weder Lkw noch Züge mithalten. Ein Blick auf die Halbjahresstatistik 2014 lässt weitere Rekorde erahnen. Denn bei bis Juli 389. 671 Tonnen beförderter Schwergüter bei durchschnittlich 352 Transportkilometern ist es wahrscheinlich, dass bis zum Jahresende die700.000-Tonnen-Grenze geknackt werden kann.