Die EU-Kommission gibt grünes Licht für den Bau einer Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe
Die Europäische Kommission hatte gestern ihre positive Entscheidung für ein Konzept zur alternativen Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen verkündet. Für den Bau der notwendigen Infrastruktur an den beiden Terminals in Altona und in der HafenCity ist der Weg damit frei.
Senator Frank Horch freut sich über diese Entscheidung: „Hamburg beschreitet bei der Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen neue Wege. Hamburg wird damit als erster Kreuzfahrthafen ganz konkret Erfahrungen mit dem Betrieb eines festen Landstromanschlusses dieser Größenordnung in Europa sammeln. Mein Dank gilt der Kommission für die gute Zusammenarbeit bei diesem technisch anspruchsvollen Thema.“
Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority (HPA): „Die alternative Stromversorgung für Kreuzfahrschiffe macht den Hamburger Hafen wieder ein Stück nachhaltiger. So leisten wir einen Beitrag zur Verringerung der Emissionen von Schiffen im Hamburger Hafen. Darüber hinaus schaffen wir die Voraussetzungen um auszutesten wie in weiteren Schritten auch andere Seeschiffe während ihrer Liegezeit mit sauberer Energie versorgt werden könnten.“
Hintergrund:
Der Kreuzfahrtstandort Hamburg hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und ist zu einer der beliebtesten Destinationen in Europa geworden. Kamen im Jahr 2000 noch 29 Kreuzfahrtschiffe nach Hamburg, waren es im Jahr 2013 schon 178. Mit der steigenden Zahl der Anläufe wachsen auch die Herausforderungen für die Versorgung der Schiffe in einem innerstädtischen Hafen wie Hamburg. Ziel war und ist daher, die verschiedenen Interessen bestmöglich in Einklang zu bringen. Das Konzept der alternativen Stromversorgung durch eine fest installierte Landstromanlage und LNG-Bargen trägt erheblich zur Verbesserung der Luftqualität bei, indem die Emissionen der Schiffe während der Liegezeit im Hafen deutlich reduziert werden.
Vor dem Hintergrund der jüngeren EuGH-Rechtsprechung zur öffentlichen Finanzierung von Infrastrukturvorhaben hatte die BWVI im September ein beihilferechtliches Notifizierungsverfahren bei der Kommission angestrengt, welches mit der heutigen Entscheidung einen erfolgreichen Abschluss gefunden hat.
Die geplante Landstromanlage zeichnet sich durch hohe Leistung mit weitestgehend automatisierter Übergabe an verschiedene Schiffstypen sowie Frequenzumwandler aus und hat damit Pilotcharakter weltweit. Parallel zu dem jetzt abgeschlossenen Notifizierungsverfahren wurden die notwendigen Vergabeverfahren durchgeführt, die jetzt eine kurzfristige Realisierung der Baumaßnahmen im geplanten Kostenrahmen ermöglichen.
Für einen Teil der Projektefinanzierung des wurden erfolgreich Mittel aus dem TEN-T Programm der EU eingeworben. Die Entscheidung über weitere nationale Fördermittel soll in Kürze erfolgen.
Für den Standort HafenCity wird eine Fertigstellung der Infrastruktur zum Einsatz privater LNG-Bargen in 2014 angestrebt. Am Kreuzfahrtterminal in Altona soll die Landstromanlage im Sommer 2015 den Betrieb aufnehmen.