Schwimmende Uni im Dock
MS “Explorer” kommt im Mai zur Lloyd Werft – Klassearbeiten und Reparaturen für künftige “Semester at Sea”
Sie ist Hörsaal, “Studentenheim”, Mensa & Co. – eine schwimmende Universität besonderer Art. Vom 4. bis 16. Mai 2014 macht der einstige Kreuzliner “Explorer” (180 m lang, 24.318 BRT) bei der Lloyd Werft Bremerhaven AG fest. Es ist der erste Werftaufenthalt in Deutschland seit dem Neubau 2001 bei Blohm & Voss in Hamburg und auf dem Programm stehen neben den normalen Klassearbeiten für den Germanischen Lloyd auch Reparaturen an den Aufbauten, an der Maschinenanlage und einige Verschönerungsarbeiten an und unter Deck.
Nur knapp vier Jahre dauerte die Karriere der einstigen “Olympia Explorer” als Kreuzreiseschiff unter griechischer Flagge. Bereits 2004 übernahm das Institute für Shipboard Education (ISE) der Universität von Virginia in Charlottesville mit Unterstützung und Partnerschaft der Universitäten von Pittsburgh, Colorado und der Chapman Universität den eleganten Kreuzliner für Studenten-Kreuzreisen innerhalb des seit 1963 schon erfolgreichen Programms “Semester at Sea”.
Seit 2004 kreuzt die “Explorer” mit Studenten, die an Bord auch vor allem ihrem Studium nachgehen, weltweit und unterscheidet sich u. a. von anderen Kreuzreiseschiffen auch dadurch, dass die Aufenthalte in Zielhäfen keine “Stopover” sind, sondern die “Explorer” auch für einige Tage mehr in einem Hafen liegt, um den Studenten an Bord die Möglichkeit zu geben für ausgedehnte Exkursionen und Studien an Land.
836 Passagiere und 360 Crew-Mitglieder haben an Bord Platz. Zumindest die Crew wird auch an Bord sein, wenn die “Explorer” am 4. Mai 2014 bei der Lloyd Werft fest macht. Die Liste der Arbeiten für die 12 Tage in Bremerhaven ist lang:
Stahlreparaturen an den Aufbauten und den Tanks, die Reparatur der Rohrsysteme im Einrichtungsbereich der sieben Decks, Reparaturen an den Lüftungsanlagen, die Überholung der Seeventile, Ruder- und Propellerarbeiten, die Tankreinigung, Konservierung und eine Getriebeüberholung stehen im Dock auf dem Plan. Vor allem aber soll das Frischwasser-System an Bord, mit dem die “Explorer” immer wieder Probleme hatte, von den Spezialisten der Lloyd Werft repariert werden. Außerdem wird an der Ausrüstungskaje der Werft ein Krängungstest vorgenommen.
Aber auch im Passagierbereich gibt es für die Lloyd Werft Arbeit: Neue Fliesen werden verlegt, Teppiche müssen in den Gesellschaftsräumen erneuert werden und auch Bolidt-Kunststoffbeläge sind zu erneuern.
Nach der Klasse-Erneuerung für den Germanischen Lloyd steht als nächster Zielhafen für die “Explorer” die Universitätsstadt Rostock auf dem Programm. Dort wird erstmals in Deutschland ein neues Kapitel der US-Erfolgsstory “Semester at Sea” aufgeschlagen.