Patrick Mölleken wurde 1993 in Haan (Nordrhein-Westfalen) geboren, lebt in München und Düsseldorf, besuchte von 2006 – 2010 die Schauspielschule „Juniorhouse“ in Köln und erhielt bereits im Kindes-/Jugendalter erste TV-Angebote. So kam es, dass Patrick z.B. bereits mit 13 Jahren das erste Mal für „Das Traumschiff“ vor der Kamera stand. Fans des sympathischen Schauspielers können sich freuen, denn er feiert nun – etwa zehn Jahre nach seinem letzten Traumschiff-Auftritt – seine Rückkehr in die TV-Reihe und wird in der kommenden Folge am 01.01.2017, um 20:15 Uhr im ZDF erneut zu sehen sein.
1. Im Jahr 2007 standest Du bereits für die Traumschiff-Folge „San Francisco“ vor der Kamera. Woran erinnerst Du Dich noch in Bezug auf die MS Deutschland und was war Dein erster Eindruck, als Du nun auf dem neuen Traumschiff MS Amadea eingecheckt hattest?
Ich erinnere mich noch an viele schöne Momente an Bord der MS Deutschland während der Dreharbeiten zu „Das Traumschiff – San Francisco“ im Frühjahr 2007, die ich nie vergessen werde. In erster Linie die tolle Zeit mit unserem Filmteam und der Schiffscrew – eine große Familie, die schon viele Jahre gemeinsam die Weltmeere bereist hatten. Wolfgang Rademann holte mich damals auf “Das Traumschiff“ und schenkte mir das Vertrauen, meine erste große Rolle spielen zu dürfen. Ohne ihn und dieses Projekt wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.
Die MS Deutschland war ein wunderschöner Ocean-Liner, der den Esprit der Goldenen Zwanziger versprühte. Das Wiedersehen mit der ganzen Mannschaft im vergangenen Februar fiel entsprechend emotional aus. Mein erster Eindruck von der MS Amadea war sehr positiv. Auch hier fiel mir gleich die herzliche und familiäre Einstellung der Besatzung im Umgang mit Passagieren und Filmcrew auf. Denn Fakt ist: Die Besatzung prägt das Schiff.
2. Wie hat sich die Serie von 2007 zu 2016 verändert?
Im Laufe der letzten Jahre hat sich vieles geändert. Siegfried Rauch und Horst Naumann gingen vor knapp drei Jahren von Bord, für sie kamen Sascha Hehn und Nick Wilder in den Rollen des Kapitäns und Schiffsarztes. 2015 löste die MS Amadea als neues „Traumschiff“ die MS Deutschland nach 15 Jahren treuem Dienst ab.
Ende Januar 2016, ein Monat vor unserem Drehbeginn zu „Das Traumschiff – Kuba“, dann die große Lücke: Mit Wolfgang Rademann verlor „Das Traumschiff“ seinen großen Kapitän, der dieses Format 35 Jahre lang erfolgreich durch die Fernsehlandschaft manövriert hatte. Einen wie ihn wird es nicht mehr geben. Ich war fest davon ausgegangen, ihn an Bord wiederzusehen. Die Nachricht von seinem Tod traf mich völlig unerwartet. Kurz vor Drehstart war ich im Februar noch auf der Trauerfeier in Berlin.
Das Wiedersehen mit Heide Keller und dem ganzen Team war sehr bewegend. Die Dreharbeiten waren von vielen emotionalen Momenten geprägt. Von Anekdoten, schönen Erinnerungen und alten Geschichten, die man sich abends an Deck erzählt hat. Aber auch wenn Wolfgang Rademann nicht mehr mit an Bord war, so war er doch immer bei uns.
Auch wenn „Das Traumschiff“ in den letzten 10 Jahren viele Veränderungen erlebt hat, so bleibt es der sichere Hafen, wie ihn Generationen von Zuschauern kennen und lieben gelernt haben. Ein Format für die Familie, das zum Träumen einlädt.
3. Welches der beiden Schiffe gefällt dir besser und was zeichnet sie jeweils aus?
Die MS Deutschland der Peter Deilmann Reederei war ein wunderschöner echter Ocean-Liner im Stil der Goldenen 20er Jahre. Räumlichkeiten wie der Kaisersaal und die legendäre Bar „Zum alten Fritz“ prägten ihre elegante Erscheinung. Aber auch das neue Traumschiff – die MS Amadea hat ihren ganz eigenen Charme, der vielleicht eher der heutigen Zeit entspricht. Sie ist größer, schneller und verfügt ausschließlich über außen liegende Kabinen, von denen viele mit einem Balkon ausgestattet sind. Ich habe beide Schiffe auf ihre ganz eigene Art schätzen und lieben gelernt.
4. Wie schaut ein typischer Traumschiff-Drehtag aus und gibt es nennenswerte Unterschiede die Du aufgrund des Schiffswechsels während der Dreharbeiten feststellen konntest?
Grundsätzlich unterscheidet sich der Ablauf eines Drehtags an Bord nicht sonderlich von dem Ablauf an Land bzw. von einem Arbeitstag für ein anderes Format. Jedoch gibt es auf dem Schiff eine entscheidende Herausforderung: Der Raum für die Dreharbeiten ist aus rein architektonischer Perspektive begrenzt. Schlechte Wetterverhältnisse und schwerer Seegang können im ungünstigen Fall die Arbeit zusätzlich problematisieren. Der Umgang mit dem Equipment muss entsprechend mit Vorsicht erfolgen, zudem die Fläche des Schiffes auch von regulär reisenden Passagieren genutzt wird. Die Verantwortung seitens des Filmteams ist groß.
Ein Schiff auf den Weltmeeren ist ein völlig eigener Kosmos, eine autonom funktionierende Stadt. Man ist teilweise tagelang isoliert von der Außenwelt – und gerade das ist das Faszinierende daran. In den Drehpausen fährt man nicht mal eben nach Hause. So verbringt man auch die drehfreie Zeit mit den Team-Kollegen. Die Beziehungen sind familiär und innig, zumal ich einige von ihnen schon Jahre lang kenne. Man sitzt abends gemeinsam an Deck, erzählt sich Anekdoten, teilt schöne Erinnerungen und alte Geschichten. Eine weitere Besonderheit ist der Crew-Status für uns Filmschaffende. Wir dürfen dorthin, wo normale Passagiere keinen Zutritt haben. So feiert man mit der Besatzung auch schon mal Partys im Maschinenraum. (lacht)
5. Kannst Du uns verraten wie viele Drehtage für eine Traumschifffolge nötig sind und in welche Rolle Du aktuell beim Traumschiff geschlüpft bist?
In der Regel beträgt die Drehzeit an einem TV-90-Minüter um die 23 Drehtage. In „Das Traumschiff – Kuba“ spiele ich die Rolle von Maik Jahnke und reise gemeinsam mit meinem besten Freund Sven Weber (Ralph Kretschmar) und seinem Bruder Nils (Benedikt Blaskovic) auf einem Junggesellenabschied nach Kuba. Als wir uns in der Hauptstadt Havanna einen wilden Abend machen wollen, gerät das Ganze aber völlig aus den Fugen. Eine sehr erfrischende Story! (lacht)
6. Blieb während der Zeit auf dem Schiff noch Freizeit, wie z.B. für Landgänge?
Ein regulärer Drehtag erstreckt sich mit ca. 9-10 Arbeitsstunden über den ganzen Tag und bringt aufgrund der Abhängigkeit von äußeren Faktoren und der Möglichkeit des Eintretens unerwarteter Ereignisse üblicherweise auch Überstunden mit sich. Die Filmcrew ist nonstop gefordert, 150 Prozent zu geben. Die Verantwortung ist groß, da man sich aufgrund der knapp bemessenen Drehzeit keine Fehler erlauben darf. Ein Sonderfall an Bord des Traumschiffs ist es, dass die Storyline meistens aus mehreren einzelnen Handlungssträngen besteht. Dadurch ergibt sich für jeden Schauspieler eine entsprechend großzügig bemessene drehfreie Zeit. Neben der intensiven Vorbereitung auf den nächsten Einsatz lassen sich die Stunden sinnvoll nutzen, den Kolumbus in sich zu wecken und die Umgebung zu entdecken. (lacht)
7. Gehst Du selbst privat auch auf Kreuzfahrt und welche Länder faszinieren Dich?
Ich liebe die Kreuzfahrt! Meiner Ansicht nach gibt es keine bessere Art, die Welt zu bereisen. In kürzester Zeit lassen sich hier auf einem leistungsstarken Fortbewegungsmittel die unterschiedlichsten Ziele ansteuern und kennenlernen. Man verfügt über eine reisende Kleinstadt, die alle Annehmlichkeiten mit sich bringt, um einen wunderschönen Urlaub zu genießen. Außerdem liebe ich das Meer. Das Wasser ist mein Element. Der Blick auf den Horizont, wenn Ozean und Himmel miteinander verschmelzen, weckt bei mir das große Gefühl der Freiheit. Und wenn dann dabei noch die untergehende Sonne ihre Magie ausstrahlt: Wow… Mein letzter Urlaub liegt bereits über zwei Jahre zurück, da er sich zeitlich nur schwer mit der vielen Arbeit vereinbaren lässt. Umso glücklicher war ich über die Anfrage für „Das Traumschiff“. Neben dem lang ersehnten Wiedersehen und der wunderschönen Zusammenarbeit mit meiner großen Filmfamilie durfte ich endlich Kuba kennenlernen. Ein Land, das mich schon immer sehr fasziniert hat und auf meiner To Do – Liste ganz oben stand.
Die Kreuzfahrt ist fest in meinem Leben und meiner bisherigen Karriere verankert. Im Alter von fünf Jahren erlebte ich meine erste Bühnenerfahrung auf einem Kreuzfahrtschiff, als ich während des Urlaubs mit meiner Familie die Moderatorin Christine Dähn an Bord ansprach und darum bat, sie am Galaabend unterstützen zu dürfen. Mein erster Traumschiff-Dreh im Jahr 2007 und die damit verbundene Einladung zur Harald Schmidt Show versetzten meiner jungen Karriere dann den entscheidenden Schub. Dadurch wurde ich nicht nur beim ZDF für viele weitere tolle Rollen besetzt.
8. Wie war Kuba?
Kuba war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens! Die ersten zweieinhalb Wochen haben wir in Havanna gedreht. Die Hauptstadt Kubas mit all ihren Facetten ist einfach atemberaubend. Ihre morbide Schönheit. Ihre Menschen, die trotz der großen Armut eine unglaubliche Lebensfreude ausstrahlen. Das ursprüngliche Kuba, bevor die Aufhebung der Isolation ihre Auswirkungen zeigt.
Zudem hatte ich Spanisch als Leistungskurs im Abitur – und Kuba war die perfekte Gelegenheit, diese schöne Sprache wieder anzuwenden. Es funktionierte tatsächlich sehr gut.
9. Das neue Jahr steht nun kurz bevor. Auf welche Projekte können sich Deine Fans im nächsten Jahr freuen und wo wird man Dich im TV sehen können?
Das neue TV-Jahr beginnt mit „Das Traumschiff: Kuba“! 20:15 Uhr im ZDF. Nicht verpassen! (lacht) Ab dem 29. Januar bin ich dann mit “Frühling – Schritt ins Licht” um 20:15 Uhr im ersten von drei neuen Filmen der erfolgreichen ZDF-Herzkino-Reihe mit Simone Thomalla als Katja Baumann zu sehen. Hier spiele ich die Rolle des querschnittsgelähmten Astrophysik-Studenten Peet Hagen.
Am 3. Februar sendet das ZDF dann “Der Staatsanwalt – Liebe und Wut“, ebenfalls um 20:15 Uhr. Der historische Film „Das letzte Mahl“ mit mir als jüdischer Nationalsozialist Michael Glickstein, wie auch einige weitere Projekte stehen kurz vor der Fertigstellung – da gibt es aber noch keine genauen Termine. Aktuelle Infos über mich findet Ihr unter www.patrickmoelleken.com oder www.facebook.com/patrickmoelleken.
10. Vervollständige bitte folgende Sätze:
An Bord der MS Amadea mochte ich besonders… Die Zeit mit meiner Filmfamilie und der Schiffscrew. Die Brücke. Die Jupiter-Bar. Und natürlich den Havanna Club. (lacht)
Wäre ich kein Schauspieler, dann wäre ich… vielleicht Mediziner.
Mein größter Traum… so weiter machen, wie bisher!