Marcus Geuß, ein Künstler der mit seinem Bühnenhund unter den Künstlernamen Marcelini & Oskar durch die Nation tourt und mit seinem breitgefächerten Programm schnell die Herzen der Zuschauer erobert. Es ist wenig überraschend, dass der Künstler bereits mehrfach vom GEDU-Verlag als „Künstler des Jahres“ ausgezeichnet wurde.
Ob in Berlin, auf Borkum oder auch in Stuttgart, auf zahlreichen Bühnen war der Coburger bereits zu Hause und auch auf See findet der charmante Entertainer gelegentlich die Möglichkeit sein Können unter Beweis zu stellen. Demnach ein klarer Fall für das Schiffsjournal in der Kategorie „10 Fragen an…“.
1. Wann hast Du mit Deinem Beruf als Künstler begonnen? Und basiert die Kunst des Bauchredners aufgrund eines Naturtalentes oder gibt es Institutionen in denen man so etwas erlernen kann?
Ich habe eigentlich einmal etwas Vernünftiges gelernt – Schriftsetzer. Aber schon bald setzt die Leidenschaft für die Zauberkunst ein und ich studierte in Ulm an der magischen Akademie. Für mein 20er Jahre Programm wollte ich später Bauchreden lernen um eine kleinen Einlage zu spielen, doch es dauerte über ein Jahr bis ich diese Kunst nach einem Kurs beherrschte. Die Auftritte als Bauchredner nahmen zu und meine Programme wurden zu einer Mischung aus Zauberei und Bauchrednershow. Seit dem Jahr 2006 arbeite ich Hauptberuflich als Künstler.
Bauchreden kann jeder mit viel Übung und Fleiß lernen. Aber man sollte dazu einen Kurs besuchen, wie ich sie auch selbst gebe. Die Erfahrung zeigt, dass man die richtige Technik nicht aus einem Buch erlernen kann.
2. Wie bist Du dazu gekommen auch auf Kreuzfahrtschiffe aufzutreten?
Ich hatte immer wieder Anfragen für Engagement auf Schiffen, doch ich konnte mich nie richtig dafür begeistern. Ein lieber Kollege war daran schuld und überredete mich, doch einmal an zwei oder drei Veranstalter mein Material zu schicken und gleich die erste Bewerbung fruchtete und ich fuhr auf der MS Delphin nach Norwegen. Seit dem bin ich schon ein wenig süchtig nach diesen Engagements und den Schiffsreisen geworden.
3. Auf welchen Schiffen warst Du bisher und welche werden noch folgen?
Bisher arbeite ich auf kleineren Schiffen, da die künstlerische Arbeit wie ich finde etwas intensiver ist. Ich war bisher mehrfach auf der MS Delphin und auf der MS Hamburg engagiert. Ein weiteres Schiff für das ich vorgesehen war, ist leider nicht mehr am Markt.
4. Worin unterscheidet sich das Publikum auf See im Vergleich zu dem am Land?
Das Schöne an einer Kreuzfahrt ist, das man die Möglichkeit hat in mehreren Shows seine Vielfältigkeit und seine Bandreite zu zeigen. Ob in Mixshows oder den Soloauftritten, man kann sich regelrecht eine Fangemeinde schaffen und die Gäste sind durch die Umgebung und die Reise meist entspannt und locker, ohne den Druck und die Sorgen des Alltags.
Andererseits ist man nach der ersten Show auf kleinen Schiffen nicht mehr privat, man wird immer wieder angesprochen und der Kontakt mit dem Publikum ist sehr intensiv, was ich wirklich schön finde und man viele interessante Menschen kennen lernt.
5. Wer oder was inspirierte Dich für die beliebte Kunstfigur bzw. Deinem Bühnenhund Oskar?
Ich bin Hundenarr und liebe diese Tiere. Ich denke, dass man das auch auf der Bühne merkt. Oskar begegnete ich auf der Spielwarenmesse in Nürnberg und er musste mein Hund werden. So sind wir seit dem Jahr 2001 auf der Bühne ein Paar und er führt dort auch ein eigenständiges Leben. Neu dazu gekommen ist bei unseren Reisen ein „Gast“ – Travestiestar „Edna van de Flitterglitter“ sorgt für Abwechslung und bringt ein wenig Glamour in die Shows.
6. Wie schaut so ein typischer Arbeitstag auf See für Dich aus und hättest Du Tipps für Künstlerkollegen die zum ersten Mal anheuern?
Natürlich muss man täglich die geplanten Aktionen, Shows und Einsätze mit dem Kreuzfahrtdirektor und dem Künstlerbetreuer besprechen. Oft kommt man auch als Begleiter für Ausflüge zum Einsatz, was eine schöne Abwechslung darstellt. Sonst probt man mit der Band und den Kollegen, konzipiert gemeinsame Shows, was für mich immer eine besondere Freude ist.
Für einen Künstlerkollegen, der zum ersten Mal an Bord geht würde ich Flexibilität, Einsatzbereitschaft und einen offenen und freundlichen Umgang mit den Gästen empfehlen. Man muss schon eine Menge Show-Material parat haben und wenn die Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit mit den Künstlerkollegen da ist, dann dürfte einer erfolgreichen Arbeitsreise nichts im Weg stehen.
7. An welche Momente erinnerst Du Dich in Bezug auf die Zeit an Bord der MS Delphin noch heute öfters zurück?
Die Weihnachtsreise auf der MS Delphin und die Silversternacht vor Rio waren schon sehr beeindruckende Momente. Auch als Kapitän Igor Gabor Oskar und mich zu einem Brückenempfang geladen hatte und wir in Trondheim beim Auslaufen in den Sonnenuntergang auf der Brücke dabei sein durften war schon toll.
8. Worauf freust Du Dich auf Deiner Dienstreise mit der MS Hamburg am meisten?
Auf ein schönes Schiff, ein sehr freundschaftliches Verhältnis mit der Reiseleitung und natürlich auf die spannenden Routen, die Plantours bereithält.
9. Oskar ist ja Dein treuer Begleiter, auf den Bühnen sowie auf den Schiffen. Unsere letzte Frage richtet sich demnach an ihm: Was wird er für das Kreuzfahrtpublikum der MS Hamburg im Gepäck haben?
Jede Menge Spaß, immer neue Flausen im Kopf, ein loses Mundwerk, das ich ab und zu bändigen muss. Wir versuchen das Publikum mit Witz und Humor, Geschichten, Liedern, Kunststücken und Confèrencen zu verzaubern und die Kreuzfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen, mit dem ein oder anderen magischen Moment.
10. Vervollständige bitte folgende Sätze:
Mit einem Kreuzfahrtschiff kann man … die Welt sehen und sich dennoch immer zu Hause fühlen.
Als Künstler bin ich … in der glücklichen Lage, den Menschen Freude und Spaß zu schenken. Es ist für mich das wichtigste in diesem Beruf, dass die Zuschauer für den Moment der Show alles um sich herum vergessen und durch Lachen und Staunen Freude empfinden.
Für die Zukunft wünsche ich mir … noch viele interessante Reisen, mit wunderbaren Begegnungen, unvergesslichen Momenten und ein zufriedenes Publikum, das mich gut in Erinnerung behält.