Im Iran gab es in dieser Woche ein besonderes Schiffsereignis: Die unter deutschen Schiffsliebhabern bekannte Fähre “Trelleborg” – fuhr von 1982 bis 2014 als Eisenbahnfährschiff der Stena Line die Ostsee-Strecke zwischen Sassnitz und Trelleborg – wurde in den letzten zwölf Monaten umgebaut und fährt ab sofort unter dem Namen “Sunny” für den noch relativ unbekannten Anbieter Karaneh Line auf dem Persischen Golf.
Am Mittwoch startete die “Sunny” von der iranischen Insel Kish Island zur Jungfernfahrt. Das erste Schiff dieser Größenordnung seit der islamischen Revolution von 1979. Die Reise führte die “Sunny” am Donnerstagmorgen auf die fast 230 Kilometer entfernte Insel Qeshm. Eine Route, die die ehemalige Ostseefähre nun regelmäßig befahren soll, Erweiterungen zu umliegenden Inseln seien laut den Verantwortlichen in Planung.
Qeshm ist die größte iranische Insel im Persischen Golf und verzeichnet einen satten Anstieg von 55% in der maritimen Touristikbranche. Insgesamt sind im vergangenen Jahr mehr als 7,4 Millionen Menschen über das Meer von oder nach Qeshm gereist. Über 70% der touristischen Entwicklungspläne im Iran beziehen sich bis ins Jahr 2022 auf den Seetourismus.
Die “Sunny” ist ein 170 Meter langes sowie 23 Meter breites Schiff mit sieben Decks, 130 Kabinen und 417 Betten. Es verfügt über eine Vielzahl von Annehmlichkeiten: Darunter ein Schwimmbad, eine Sauna, ein Restaurant, zwei Kinos, eine Bibliothek, ein Konferenzsaal, ein Café und ein Spielzimmer für Kinder. Zusätzlich kann das Schiff bis zu 250 Personenfahrzeuge befördern.